13.05.2025
Artikel aus dem Zürcher Oberländer vom 5.5.2025 - David Schweizer:
Seine Ansage an die Adresse der Spieler ist unmissverständlich. «Jetzt legen wir den Cup zur Seite. Wir haben in der Meisterschaft nur noch Finalspiele vor uns», sagt Volketswils Trainer Antonio Limata.
Im ersten unterliegt der FCV gegen Schwamendingen glatt 0:3. Er bleibt zwar trotzdem Tabellenzweiter der Drittliga-Gruppe 3 – verliert aber wertvollen Boden auf Leader Küsnacht. Die Enttäuschung bei Limata ist gross. «Wir haben gegen einen tief stehenden Gegner keine Mittel gefunden.»
Es ist ein schwieriger Spagat, den die Volketswiler in der entscheidenden Saisonphase zu bewältigen haben. Nach einem guten Start mit drei Siegen lassen sie gegen die Mittelfeld-Teams von Seefeld 2 (2:2) und Schwamendingen Federn. Ohne diese Punktverluste wäre Volketswil an der Spitze – und damit auf Aufstiegskurs.
Nur ist da eben der FVRZ-Cup, wo dem FCV vor Wochenfrist durch den erstmaligen Endspieleinzug zwischen zwei Meisterschaftsspielen Bemerkenswertes gelang. Dem nicht genug wird der Final von Ende Juni sogar im heimischen Griespark stattfinden.
Nicht besser hätte schon die Dramaturgie gegen den Zweitligisten Seuzach geschrieben werden können. Dreimal liegen die Volketswiler im Halbfinal zurück – und gleichen doch immer wieder aus. Letztmalig in der Nachspielzeit zum 3:3, wodurch ein Penaltyschiessen nötig wird. Und in dem der Aussenseiter tatsächlich am Ende jubelt. Mehrere hundert Fans sorgen an diesem Abend lautstark für Stimmung.
Darunter sind beispielsweise auch die Zweitliga-Frauen des FCV. Diese lassen am Cup-Abend extra ihr Training sausen, um ihre Vereinskollegen zu unterstützen. Mit der Frauen-Equipe war Limatas Team schon während der Wintervorbereitung ins Trainingslager gereist.
Der Coach hat Freude an der Entwicklung und am gewachsenen Zusammenhalt innerhalb des Vereins. Auch der 54-Jährige trägt seinen Teil dazu bei, indem er regelmässig die Partien von anderen Mannschaften besucht.
Als Limata im Oktober 2022 sein Amt antritt, trifft er auf acht Spieler im Training. Mittlerweile hat in den Köpfen der Volketswiler Fussballer ein Umdenken stattgefunden. Und der Trainer kann sogar nicht immer alle verfügbaren Akteure aufs Matchblatt nehmen.
Im Cup gegen Seuzach fehlen ausgerechnet die Routiniers Adriano Pergolis (Ferien) und Cédric Nef (gesperrt) – ohne negative Folgen. Für Limata, der unlängst mit allen Staff-Kollegen seinen Vertrag verlängerte, ist es ein gutes Signal: «Wir wollen nachhaltig etwas aufbauen.»
Gilt es, eine Schwäche auszumachen, ist sie am ehesten noch in der Offensive zu finden. Keine zwei Tore gelangen den Volketswilern im Schnitt pro Match. Selbst Limata sagt: «Wir haben keinen eigentlichen Topskorer.» Dafür verteilten sich die bisher erzielten 31 Treffer auf zwölf verschiedene Feldspieler. Sie sprechen für die Kadertiefe beim FCV.
Vor allem wäre sie eine solide Grundlage für ein neues Abenteuer in der 2. Liga. Für Limata ist ohnehin klar, selbst bei einem Aufstieg nicht vom eingeschlagenen Weg abzukommen. Sprich: weiter primär auf Spieler aus den eigenen Reihen zu setzen.
Möglich ist die Rückkehr in der 2. Liga nach drei Jahren auch nach dem jüngsten Rückschlag. Für die Volketswiler stehen nämlich noch alle Direktduelle gegen die Teams aus dem Spitzenquartett an.
Wegweisend ist allerdings gerade die nächste Partie beim FC Küsnacht. Bei einer weiteren Niederlage würde der Rückstand auf sechs Punkte anwachsen. Es wäre bei ausbleibenden fünf Spielen eine wohl zu grosse Hypothek.